In welchen Bereichen und bei welchen Kriterien wird das periodische Produkt-Controlling in SAP eingesetzt?
Einsatz des periodischen Produkt-Controlling in SAP:
- Bei der Serienfertigung wie zum Beispiel bei der Autoproduktion
- Bei der Massenproduktion
- Wenn eine konstante und kontinuierliche Produktion vorliegt
- Wenn kein losbezogenes Controlling erforderlich ist
- Verwendung des Produktkostensammlers
Das periodische Produkt-Controlling wird eingesetzt, wenn der Controlling-Fokus auf einem fortlaufenden, kontinuierlichen Fertigungsprozess mit einem Standardprodukt liegt. Die Verwendung des Produktkostensammlers wird empfohlen, wenn die Logistikprozesse stabil sind und keine Kontrollen auf Auftragsebene erfordern.
Die Verwendung eines Produktkostensammlers ist in folgenden Fällen beim periodischen Produkt-Controlling erforderlich:
- Sie verwenden die Serienfertigung mit Fertigungsprozess. Das bedeutet, dass die Produktionsplanung und Rückmeldung zur Fertigungslinie und nicht durch Fertigungsaufträge durchgeführt werden. Alle Kosten in Verbindung mit den logistischen Prozessen zur Fertigungslinie werden auf den Produktkostensammler erfasst.
- Sie verwenden die Prozessaufträge in der Kuppelproduktion? In diesem Fall ist das periodische Produkt-Controlling nicht verfügbar.
- Bei Verwendung des Produktkostensammlers basiert die Controlling-Ebene auf der Produkt-ID. Bei Massenfertigung ist eine auf Produkte und nicht auf jeden Fertigungsauftrag bezogene Controlling-Ebene in aller Regel sinnvoller.
- Die Fertigungslinie, auf der ein Produkt gefertigt wird, wird durch eine Fertigungsversion im Materialstamm des Produkts repräsentiert. In der Fertigungsversion wird die Materialnummer des Produkts mit der Fertigungslinie (Arbeitsplannummer) und den verwendeten Hauptprodukten, zum Beispiel in Rohstoffen, zusammengefasst.
Ermittlung der Ware in Arbeit zu Sollkosten und Abweichungen periodischen Produkt-Controlling
Im periodischen Produkt-Controlling werden folgende Daten zur Ware in Arbeit in Bezug auf Sollkosten und Abweichungen gleichzeitig erfasst:
Bei der Serienfertigung sind Zählpunkte erforderlich, um relevante Rückmeldungen für den operativen Betrieb zu erhalten. Für periodisch gesteuerte Produktions- und Prozessaufträge müssen Rückmeldungen für den operativen Betrieb erfasst werden. SAP empfiehlt die Verwendung eines Produktkostensammlers als Kostenträger für die Serienfertigung.
Das System ermittelt die Sollkosten des Kostenträgers basierend auf einer Kalkulation, die über eine Bewertungsvariante im Customizing festgelegt werden kann. Anhand dieser Berechnung ermittelt das System die Waren in Arbeit (WIP) und den Ausschuss zu den Sollkosten.
Die WIP Berechnung wird durch Abziehen der rückgemeldeten Menge eines Folgevorgangs von der rückgemeldeten Menge des vorherigen Vorgangs berechnet und mit den Kosten vom ersten bis zum vorherigen Vorgang multipliziert. Die Ausschussmenge wird mit der Rückmeldung des Fertigungsauftrags erfasst und mit den Kosten vom ersten bis zum Vorgang multipliziert, für den die Ausschussmenge rückgemeldet wurde.
Die Abweichungen ergeben sich, indem vom Saldo des Kostenträgers die WIP und der Ausschuss zu Sollkosten abgezogen werden, wobei diverse Abweichungsursachen untersucht und durch entsprechende Abweichungskategorien abgebildet werden Beim periodischen Produkt-Controlling werden die Abweichungen entsprechend der jeweiligen Periode berechnet.